Konzert | Chanson, Salon HipHop | Deutschland 

Pigor & Eichhorn

Volumen 6 (Premiere)
Samstag, 14.7. | 20:30
Seit Mitte der 90er Jahre heißt es „Pigor singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten“, und die beiden Entertainer haben in der deutschen Chansonlandschaft für einige Aufregung gesorgt. Mehrere Preise, darunter der Deutsche Kleinkunstpreis, belohnten die Innovationsfreudigkeit und die Virtuosität des Duos, das mit seinen Chansons neue Maßstäbe gesetzt hat. Die Programme mit den simplen Titeln "Volumen 1" bis "Volumen 4" haben inzwischen Kultstatus. 'Salon Hip Hop', lasziv-schwülstige Jazzballaden, Popklopper mit Ohrwurmqualitäten, das ist ihre Musik. Sie sind witzig, intelligent und bösartig und haben dabei einen Charme und eine Unverschämtheit, die einem den Atem verschlägt. Bei Pigor & Eichhorn wird die deutsche Sprache filigran und elastisch und swingt, als ob Jazz und HipHop hierzulande erfunden worden wären. Espritgeladen und temporeich rappen, swingen und schnurren sie sich durch die mitteleuropäische Gegenwart. Sie wagen sich an Themen, an die sich sonst niemand herantraut. Pulsierende Wortkaskaden: virtuos und treffsicher. Die ultimative Abrechnung mit der Schweiz, der IT-Branche, maulenden Rentnern und inkompetenten Jungentscheidern. Pigor zetert, regt sich auf, über hustende Zuschauer, über die Kevingeneration, aber er singt auch den Blues des weißen Mannes, der auf der Suche nach der verlorenen Zeit erkennt, dass er sein Leben mit Kaffeeklatsch, Kindergeschwafel und Kleinkunst vertrödelt hat.

Begleitet wird Pigor von seinem Pianisten Benedikt Eichhorn, der in den letzten Programmen zuviel Oberwasser bekommen hatte und nun kräftig eins übergebraten bekommt. Insbesondere wird ihm das hoffnungslos gescheiterte "Volumen 5" unter die Nase gerieben, das den absoluten Tiefpunkt in der Geschichte des Duos darstellte. Diese unsäglich schlechte Show mit dem Titel "Benedikt Eichhorn spielt auf, Pigor muss folgen", war aber auch der einzige Ausrutscher, den sich die mit den höchsten deutschen und österreichischen Kabarettpreisen bedachten Berliner Kult-Chansonniers bisher geleistet haben. Eichhorns Stümpereien hatte Pigor nach der Vorpremiere in Clausthal-Zellerfeld sofort unterbunden. Lachender Dritter im Dauerstreit ist Ulf, der sympathische DJ, der einen Pianisten wie Benedikt Eichhorn, hat er ihn erst einmal gesampelt, per Knopfdruck wegrationalisieren könnte. Wenn er wollte. Regie: Gertrud Pigor

"Wie gewohnt lässt Pigor seichtes politisch korrektes Gesäusel weit hinter sich... Niemand außer ihm prangert so gewitzt und schonungslos die Absurditäten des Alltags an, die einem zeitgenössischen Geistesarbeiter den Verstand rauben können." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)