Kabarett | Deutschland 

Georg Schramm

Thomas Bernhard hätte geschossen 
Donnerstag, 12.7. | 20:30
Kein anderer Kabarettist lässt Spaß und Ernst vor den Augen der Zuschauer so verschwimmen wie Georg Schramm. Und niemand im deutschen Kabarett setzt so konsequent auf die emotionale Ausdruckskraft seiner Figuren und ihre unfreiwillig schreckliche Komik. Schramm ist Autodidakt im besten Sinne des Wortes: Keine Theaterausbildung - jedoch in der Kindheit TV-Intensivstudium von Millowitsch und Ohnsorg. Keine Meisterschule - jedoch mutige Auseinandersetzung mit seinem Publikum. Keine Workshop-Belegung - jedoch Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Hilde Schneider und Rainer Pause.

Georg Schramms Programme haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten und wurden für Hörfunk und Fernsehen aufgezeichnet. Er war bis zu Dieter Hildebrandts Abschied im Oktober 2003 Gast im “Scheibenwischer” und führte bis Mai 2006 die Sendung in der ARD mit Bruno Jonas und Mathias Richling in neuem Format fort. Seit Januar 2007 sendet er gemeinsam mit Urban Priol und Gästen einmal im Monat 45 Minuten live für das ZDF “Neues aus der Anstalt”.

Nach Schramms letztem Programm „Mephistos Faust“, mit dem er auch bei Seelax zu bewundern war, musste man befürchten, dass der Rentner Dombrowski nie mehr auftreten wird. Aber der Mann mit dem polemischen Rückgrat lässt sich nicht so leicht von der Kabarettbühne drängen. Im Gegenteil: Er ist nun auf der Suche nach dem großen, ultimativen Finale – für sich und ein paar von ihm Auserwählte. An seiner Seite wieder der unbeirrbare Oberstleutnant Sanftleben und der ausgemusterte Sozialdemokrat August. Zu ihnen stoßen in diesem Programm noch zwei, drei Zeitgeister, denen mit der Stammbesetzung eins gemein ist: Sie treten den Zuschauern halb nackt gegenüber. Die verbale Konfektionsware von der Stange hängt ihnen in Fetzen vom Leib, mit herunter gelassenen Hosen reden sie sich um Kopf und Kragen ...

„... Georg Schramm, der große Moralist und Humanist, gibt dem Kabarett zurück, was ihm die Comedy gestohlen hat: brennende Relevanz.“ (Die Welt)